Welche Technik der Oberschenkelstraffung wird angewendet?
Bei Oberschenkelstraffungen gibt es keine „Einheitsmethode“. Die chirurgische Planung wird individuell an die Menge und Lage des Hautüberschusses angepasst. Um den Grad der Deformierung zu bestimmen, untersuchen wir die Patientin bzw. den Patienten sowohl im Stehen als auch im Liegen. Es ist von entscheidender Bedeutung, zu beurteilen, wie stark sich die Haut unter dem Einfluss der Schwerkraft dehnt, um die richtige Technik auszuwählen. Grundsätzlich gibt es drei Haupttechniken.
Die erste ist die horizontale Oberschenkelstraffung. Diese Technik wird angewandt, wenn sich der Hautüberschuss hauptsächlich im oberen Bereich des Oberschenkels, nahe der Leiste, befindet. Der Schnitt wird in der Leistenfalte versteckt und bis zur Gesäßfalte geführt. Der Vorteil ist, dass die Narbe innerhalb der Unterwäsche- oder Bikinizone bleibt. Diese Methode ist jedoch nicht geeignet bei Erschlaffungen, die sich bis zum Knie erstrecken.
Die zweite Technik ist die vertikale Oberschenkelstraffung. Bei Patientinnen und Patienten mit starkem Gewichtsverlust erstreckt sich die Erschlaffung häufig von der Leiste bis zum Knie. In solchen Fällen reicht es nicht aus, die Haut nur nach oben zu ziehen; der Oberschenkel muss auch seitlich verschmälert werden. Dabei wird ein senkrechter Schnitt von der Leiste bis zum Knie gesetzt. Diese Technik reduziert den Oberschenkelumfang deutlich und bietet die effektivste Formung. Nachteil ist eine lange Narbe an der Oberschenkelinnenseite, die im Stehen nicht sichtbar ist, jedoch sichtbar wird, wenn die Beine auseinanderstehen.
Die dritte Methode umfasst kombinierte Techniken. Bei starkem Hautüberschuss sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung können T- oder L-förmige Schnitte angewandt werden. Diese Techniken werden bei ausgeprägten Deformationen genutzt und sind häufig Teil von sogenannten „Body-Lift“-Operationen, bei denen der gesamte Körper gestrafft wird.
Die angewandten chirurgischen Techniken:
- Horizontale Oberschenkelstraffung
- Vertikale Oberschenkelstraffung
- L-förmige Oberschenkelstraffung
- T-förmige Oberschenkelstraffung
- Komplette Körperstraffung
Was ist die moderne Technik der „Liposuction Assisted Medial Thigh Lift“ (LAMeT)?
Bei herkömmlichen Oberschenkelstraffungen konnte das reine Entfernen der Haut gelegentlich die Lymphbahnen und Nervenstrukturen darunter schädigen. Mit den Fortschritten der medizinischen Technologie wurde jedoch eine sicherere Methode entwickelt: die „Liposuction Assisted Medial Thigh Lift“ (LAMeT), die mittlerweile unser Standardverfahren ist.
Bei dieser Methode beginnen wir nicht mit einem sofortigen Schnitt. Zunächst wird eine spezielle Lösung in den zu behandelnden Bereich eingebracht, um die Gewebe vorzubereiten. Anschließend wird eine umfassende Fettabsaugung im Bereich der zu entfernenden Haut und der Umgebung durchgeführt. Dieser Prozess entfernt das Fettgewebe, ohne die Blutgefäße und Lymphkanäle zu schädigen. Nach der Fettabsaugung löst sich die Haut und trennt sich sanft von den darunterliegenden Strukturen. Dadurch wird das Risiko, tieferliegendes Gewebe bei der Entfernung der Haut zu verletzen, erheblich reduziert. Da die Lymphbahnen und wichtigen Blutgefäße geschont werden, entsteht weniger postoperatives Ödem, die Heilung verläuft schneller und das Komplikationsrisiko sinkt deutlich. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Kombination mit Fettabsaugung die Komplikationsrate nahezu halbiert. Diese Technik erleichtert die Arbeit des Chirurgen und erhöht gleichzeitig die Sicherheit der Patientinnen und Patienten.
Zu den Vorteilen der LAMeT-Technik gehören:
- Schutz der Lymphbahnen
- Weniger Blutverlust
- Schnellere Heilung
- Weniger Ödeme
- Geringeres Risiko von Nervenschäden
- Glattere Konturen
Welche unterstützenden Technologien werden während der Oberschenkelstraffung eingesetzt?
Das bloße Spannen der Haut führt manchmal nicht zum gewünschten optimalen Ergebnis. Um die Hautqualität zu verbessern und das Gewebe fester miteinander zu verbinden, werden energiebasierte Geräte eingesetzt. Besonders die VASER-Fettabsaugungstechnologie verwendet Ultraschallwellen, um Fettzellen selektiv aufzubrechen. Da diese Technologie sich gezielt auf Fettzellen konzentriert, schädigt sie weder das Bindegewebe noch Blutgefäße oder Nerven.
Zusätzlich können Plasmatechnologie oder Radiofrequenzgeräte in den Eingriff integriert werden. Diese geben kontrollierte Wärmeenergie unter die Haut ab, wodurch sich die Kollagenfasern zusammenziehen und die Haut straffer wird. Diese Behandlung, die während der Operation auf der Unterseite der Haut angewendet wird, verstärkt den chirurgischen Straffungseffekt und unterstützt gleichzeitig den natürlichen Straffungsprozess der Haut. Dadurch werden Unregelmäßigkeiten verhindert und eine viel glattere und festere Oberfläche erzielt.
Sind die Ergebnisse einer Oberschenkelstraffung dauerhaft und kann die Erschlaffung zurückkehren?
Einer der wichtigsten technischen Aspekte dieser Operation ist die Art und Weise, wie die Haut gegen die Schwerkraft fixiert wird. Allein das Zusammennähen von Haut führt langfristig nicht zu stabilen Ergebnissen, denn die Haut ist ein elastisches Gewebe und kann sich im Laufe der Zeit erneut lockern. Zudem kann ein Absinken der Nahtlinie bei Frauen die Genitalästhetik beeinträchtigen und zu einer breiteren Narbe führen.
Um solche Probleme zu vermeiden, wenden wir die sogenannte „tiefe Faszienverankerung“ oder das „Lockwood-Prinzip“ an. Bei dieser Technik wird die gestraffte Oberschenkelhaut von innen an der Colles-Faszie befestigt, einem besonders stabilen, nicht dehnbaren Bindegewebe in der Leistenregion. Das bedeutet, dass die Spannung nicht von der Haut, sondern von der stabilen inneren Struktur des Körpers getragen wird. Dieser „Anker-Effekt“ stabilisiert die Narbe, verhindert ästhetische Veränderungen im Genitalbereich und sorgt dafür, dass das erzielte Straffungsergebnis über viele Jahre erhalten bleibt.
Natürlich hängt die Dauerhaftigkeit der Ergebnisse auch vom Lebensstil der Patientinnen und Patienten ab. Starke Gewichtsschwankungen nach der Operation können die Haut erneut dehnen. Bei Personen, die ihr Gewicht stabil halten und einen gesunden Lebensstil pflegen, sind die Ergebnisse jedoch in der Regel dauerhaft.
Ist eine Oberschenkelstraffung riskant und welche Komplikationen können auftreten?
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff birgt auch die Oberschenkelstraffung bestimmte Risiken. Durch sorgfältige Patientenauswahl und präzise Operationstechniken lassen sich diese Risiken jedoch minimieren. Der Oberschenkelbereich enthält viele Lymphknoten und große Blutgefäße, weshalb umfassende anatomische Kenntnisse extrem wichtig sind.
Eine der häufigsten Komplikationen nach der Operation ist das sogenannte „Serom“, eine Flüssigkeitsansammlung in den Zwischenräumen des heilenden Gewebes. Um dies zu verhindern, werden während der Operation Drainagen gelegt und spezielle Kompressionskleidung verwendet. Verzögerte Wundheilung oder kleine Öffnungen an der Naht können ebenfalls auftreten, heilen jedoch meist mit entsprechender Wundpflege ab.
Mögliche Komplikationen sind:
- Serom
- Hämatom
- Infektionen der Wunde
- Nahtdehiszenz
- Auffällige Narbenbildung
- Asymmetrie
- Sensibilitätsveränderungen
Wie verläuft die Heilungsphase nach einer Oberschenkelstraffung?
Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt, und die Patientin bzw. der Patient bleibt ein bis zwei Nächte im Krankenhaus. Eine beruhigende Tatsache für viele unserer Patientinnen und Patienten ist, dass die Schmerzen nach der Operation meist deutlich geringer ausfallen als erwartet. Es kann zu einem leichten Schmerzgefühl kommen, das jedoch gut mit Schmerzmitteln kontrollierbar ist.
Der wichtigste Teil der Heilungsphase ist das Tragen eines Kompressionsmieders. Dieses sollte für etwa 4 bis 6 Wochen getragen werden. Es hilft, Schwellungen zu reduzieren und unterstützt die Haut dabei, sich an ihre neue Position anzupassen. Wir ermutigen unsere Patientinnen und Patienten, bereits am Tag nach der Operation aufzustehen und zu gehen. Bewegung regt die Durchblutung an, vermindert das Risiko von Blutgerinnseln und beschleunigt die Heilung. In den ersten Tagen kann es notwendig sein, kleine Schritte zu machen, um Spannung auf die Nahtstellen zu vermeiden.
Die Rückkehr in den Alltag ist in der Regel nach etwa 2 Wochen möglich. Mit intensiven sportlichen Aktivitäten sollte jedoch erst nach 6 bis 8 Wochen begonnen werden. Gute Hygiene, die regelmäßige Einnahme der verschriebenen Medikamente und eingehaltene Kontrolltermine sind entscheidend für eine komplikationsfreie Heilungsphase.
Wichtige Punkte nach der Operation:
- Tragen eines Kompressionsmieders
- Frühes Aufstehen und Gehen
- Wundpflege
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Kein schweres Heben
- Verzicht auf Rauchen
- Regelmäßige Verbandwechsel
Wann verblassen die Narben nach einer Oberschenkelstraffung?
Eines der Themen, das unsere Patientinnen und Patienten am meisten beschäftigt, sind die Narben. Für eine Oberschenkelstraffung ist ein chirurgischer Schnitt notwendig, um überschüssige Haut zu entfernen, und dieser hinterlässt zwangsläufig eine Narbe. In der ästhetischen Chirurgie besteht unser Ziel jedoch darin, diese Narben so unauffällig wie möglich zu gestalten und ihr Abblassen mit der Zeit zu unterstützen.
Bei der horizontalen Straffung wird die Narbe in der Leistengegend versteckt, während sie bei der vertikalen Straffung an der Oberschenkelinnenseite verläuft. In den ersten Monaten können die Narben rötlich und leicht erhaben erscheinen – ein normaler Bestandteil des Heilungsprozesses. Nach etwa 6 Monaten beginnen sie, heller zu werden, sich zu glätten und weniger auffällig zu erscheinen. Die vollständige Narbenreifung kann bis zu einem Jahr dauern. In dieser Zeit können Narbencremes, Silikonpflaster oder Laserbehandlungen zur Verbesserung der Narbenqualität eingesetzt werden. Die meisten Patientinnen und Patienten empfinden die feine Linie an der Oberschenkelinnenseite als einen akzeptablen Austausch für die Straffung der Beine und die wiedergewonnene Bewegungsfreiheit.